SEBASTIAN PRALLE

Video / Klangkomposition

Die audiovisuelle Arbeit „Waben“ beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen urbanem Lebensraum und Organismus. Basierend auf einer Fotografie, die in Osaka, Japan, vom Dach des Umeda Sky Building aufgenommen wurde, entwickelt sich ein siebenminütiger Loop, in dem Bild und Klang in verschiedenen Intensitäten an- und abschwellen. Urbane Räume unterliegen einem permanenten Wachstumsprozess. „Waben“ visualisiert die Stadt als gewachsenen, sich immer mehr verselbstständigenden Organismus, der sich erweitert, umstrukturiert und verdichtet. Bienenstockartig wachsen Bauelemente der Stadt in die Landschaft hinein, über Hügel, Flüsse und Unebenheiten hinweg. Der visuellen Darstellung der Stadt wird eine Klangaufnahme von Singzikaden gegenübergestellt. Der Klang der Zikaden schwillt zu herzschlagartigen Fixpunkten dieses urbanen Organismus an. Klang und Bild werden rhythmisiert, einerseits durch das langsame Pulsieren des Bildes, andererseits durch die hochkomplexe akustische Struktur des Zikadengesangs. Klang und Bild stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander: einerseits unterstützend und synchron, andererseits Brüche und Irritationen hervorrufend.