SEBASTIAN PRALLE

Klanginstallation / Munitionskisten, Elektromotoren, Kontaktmikrophone, Verstärker

Die Klanginstallation "Fire-and-Forget" besteht aus drei alten Munitionskisten aus US-Beständen, die im Innenraum mit Kontaktmikrophonen ausgestattet wurden. Die Munitionskisten werden in einer Dreiecksformation im Raum angeordnet und jeweils mit einem Mikrophonkabel mit einem der drei an den Wänden stehenden Verstärkern verbunden. Durch Motoren, die im Innenraum der Munitionskisten auf verschiedenartigen Materialien gelagert sind, werden Vibrationen auf die Munitionskisten übertragen. Das Füllmaterial besteht aus verschiedenen Materialen, die ihre Anordnung mit der Zeit verändern. Die so entstehenden Klänge werden durch die Verstärker wiedergegeben. Da die Klänge der einzelnen Objekte durch separate Lautsprecher wiedergeben werden, entsteht eine akustische Dreiteilung des Raums. Munitionskisten sind Objekte, die in heutigen Zeiten wenig beachtet und oft vergessen sind, während die abgefeuerte Uranmunition weiterhin für lange Zeit die Umwelt beeinflussen wird. Sie werden als Sammlerobjekte oder Dekorationsobjekte gesehen. Sie sind aber auch historische Objekte, die durch ihre Nutzungsgeschichte Informationen an uns weitergeben. Sie geben Einblicke in die Geschichte des Krieges. "Fire-and-Forget" soll diese Geschichte nicht wertend aufarbeiten, sondern einen neutralen Standpunkte zeigen, der eine echte Betrachtung erst möglich macht. Gegen die historische Identität des Objektes wird die wahrnehmungsbezogene Identität als Klangerzeuger und Resonanzkörper gestellt.