SEBASTIAN PRALLE

Klangkomposition / Klangperformance

Die Klangkomposition „Sora“ basiert auf Field Recordings, die ich im Jahr 2016 in verschiedenen Orten in Japan aufgenommen habe. Die Komposition verwebt diese akustischen Fundstücke, die ein akustisches Abbild der Japanischen Alltagswelt geben, mit Klängen die von mehreren Synthesizern erzeugt werden. Dabei vermischen sich Klangaufnahme und Liveperformance so, dass beide Klangquellen ihre Unterscheidungsfähigkeit verlieren und sich zu einer Klangtextur verweben. Atmosphärische Ausschnitte aus einer U-Bahn-Station in Tokio, die an- und abschwellen Geräusche der Singzikaden, das Grollen der Straßenschluchten, all diese Klangwelten verschmelzen zum Kompositionsmaterial. Thematisch spiegelt „Sora“ eine Auseinandersetzung mit dem Lebenskreislauf wieder, in dem alle Lebensenergie geboren wird, existiert und schließlich wieder vergeht. So gliedert sich die Komposition in drei Teilstücke, die in sich Dynamiken des An- und Abschwellens, Laut und Leise, Fülle und Leere, zu eigen machen. Intensive Klangüberlagerungen stehen ruhigen, „leeren“ Klangpassagen gegenüber, die zwei unterschiedliche Aspekte der Japanischen Kultur betonen: Urbanität in gigantischen Ballungsräumen einerseits und andererseits die überwältigende Ruhe eines japanischen Steingartens.
„Sora“ kann ab Sommer 2017 live aufgeführt werden. Gesamtdauer ca. 45 Minuten.

The sound-composition „Sora“ is based on field recordings made in Japan in 2016. The composition connects these authentic sound recordings with sounds from various synthesizers. Field recordings and the live-performed synthesizers are combined to create an acoustic interpretation of the everyday life in Japan. Crowded Subway stations in Tokyo, the dynamic sound field of cicadas, the rumbling of the traffic between the skyscrapers. Thematically, “Sora” is dealing with the cycle of life, in which every being is born, exists and returns to nature. The composition is divided in three parts, dealing with opposites like loudness and silence, complexity and simpleness, fullness and emptiness. Intense overlays of sound are arranged with silent, meditative atmospheres. This dynamism refers to different aspects of the Japanese culture: urbanism in gigantic environments on one side and the overwhelming silence of a Japanese garden.
“Sora” can be peformed live after summer 2017. Overall length 45 min.